Schön, dass Du da bist.
Wahrscheinlich hat Dich die Suche nach einer Anleitung zum Bestehen der „europäischen Eignungsprüfung zum zugelassenen europäischen Vertreter“ – (in Deutsch kurz „EEP“ oder auf Englisch kurz „EQE“) – hierher geführt.
Dann bist Du hier richtig!
!Achtung, die Regeln für die EQE ändern sich grundlegend ab 2025 (siehe NEWS). Daher werde ich in den nächsten Monaten diesen Blog grundlegend umbauen!
Mein Name ist Nico Riffel und ich bin seit 2014 „zugelassener europäischer Vertreter beim Europäischen Patentamt“ (häufig – wenn auch nicht ganz korrekt – als „europäischer Patentanwalt“ bezeichnet).
Ich habe also ebenso wie Du bis vor kurzem die europäische Eignungsprüfung bestehen müssen und bin wie viele andere auch durch das „Tal der Tränen“ bei dieser Prüfung gegangen.
In diesem Blog findest Du eine Menge Material welches ich selbst zur Vorbereitung auf meine eigene Prüfung zusammengestellt habe und welches ich Dir nun hier für Deine Prüfung zur Verfügung stelle.
Natürlich ist das nur ein Weg zu einer bestandenen EQE!
Aber vielleicht passt mein Weg auch zu Dir!
Mir hat es jedenfalls sehr geholfen die Strategien anderer Prüflinge zu erfahren und daraus zu lernen. Ich denke, Dir wird es ähnlich ergehen.
Doch beginnen wir erst einmal mit ein paar allgemeinen Betrachtungen.
Wie die meisten Prüflinge wissen, sind Durchfallquoten von bis zu 70% bei der EQE leider keine Seltenheit.
Doch woran liegt das?
Sind die Prüflinge so dumm?
Das glaube ich kaum, schließlich sind (fast ;-)) alle Prüfungsteilnehmer intelligente Menschen, die sich entschlossen haben, nach ihrer fachlichen Ausbildung und einigen Jahren praktischer Arbeit im Beruf, nochmals die „Schulbank zu drücken„.
Jemand der bereit ist die lange und beschwerliche Aufgabe der zusätzlichen patentrechtlichen Ausbildung zum zugelassenen europäischen Vertreter auf sich zu nehmen, muss zwangsläufig motiviert sein und hat in der Vergangenheit nicht nur schon oft seine Intelligenz, sondern auch seine Prüfungskompetenz unter Beweis gestellt.
Warum scheitern dennoch so viele?
Ist die Prüfung so schwer?
Auch dies lässt sich bei genauerer Betrachtung verneinen.
Klar, die Prüfung ist anspruchsvoll. Aber die größten Hürden zum Bestehen der Prüfung liegen nicht in den fachlichen Fragen. Ich schätze dass weniger als 10% der Prüflinge fachlich schlecht vorbereitet in die Prüfung gehen.
Vielmehr sind es eher „sekundäre Voraussetzungen“ die zum Scheitern führen:
- falsche, schlecht vorbereitete und/oder fehlerhafte Hilfsmittel
- falsches Zeitmanagement vor und in der Prüfung
- schlechte Organisation in der Prüfung
- ein falsches Verständnis des Prüfungsteils und der Bewertungspraxis
- eine falsche Einstellung zur Prüfung
- oder einfach nur Pech.
Ein Großteil dieser Gründe lässt sich übrigens auf einen einzigen Hauptgrund zurück führen:
Die meisten Prüflinge stehen mitten in ihrem Job, in der Regel am Anfang ihrer beruflichen Karriere, haben außerdem häufig noch eine junge Familie zu versorgen und/oder andere Verpflichtungen die sie fordern.
Kurz: Zeitmangel und Stress sind die Faktoren, die in den meisten Fällen eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung und -durchführung verhindern oder zumindest erschweren.
Kopf hoch!
Doch Kopf hoch, mit meiner Anleitung wirst Du einen entscheidenden Schritt weiter kommen um Dich auf die wichtigen Dinge bei der Prüfungsvorbereitung fokussieren zu können.
Da viele aufgrund schlechter „sekundärer Voraussetzungen“ durchfallen, habe ich bewusst den Schwerpunkt meines Blogs auf diese Punkte gerichtet. Rein fachliche Anleitungen gibt es genug.
Es gibt aber meines Erachtens nur sehr wenige Seiten, die ihr Augenmerk auf das richtige Verständnis der Prüfung selbst und die richtigen allgemeinen Strategien richten.
Dies will ich mit meinem Blog nun ändern.
Natürlich kann ich niemandem versprechen, dass er die Prüfung besteht wenn er alle meine Tipps befolgt. Dazu ist jeder Prüfling zu unterschiedlich und Tipps, die dem einen helfen, können bei dem anderen sogar kontraproduktiv sein.
Dennoch glaube ich, dass Du hier ein paar Hinweise finden kannst, die Dir hilfreich sein werden.
Wichtig ist vor allem, was Du daraus machst!
So habe ich z.B. eine Kategorie dem richtigen „Mindset“ gewidment, eine andere Kategorie beschäftigt sich mit dem richtigen „Werkzeugkasten„, also Hilfsmitteln, die man sich für die einzelnen Prüfungsteile vorbereiten kann und sollte.
Natürlich gehe ich aber auch ganz gezielt auf die vier Prüfungsteile A, B, C und D ein. In diesen Kategorien widme ich nach und nach verschiedene Beiträge den jeweiligen Unterthemen, wie z.B. Bewertungspraxis oder dem detaillierten Prüfungsablauf.
Last, but not least darf auch eine gute Literaturübersicht nicht fehlen…
Und nun viel Spaß auf meinen Seiten!
Los geht es z.B. hier…
Nun gibt es diesen Text auch zum Anhören (nun auch als Podcast bei iTunes…)
(The Podcast Theme is provided by http://www.podcastthemes.com)
Viele Grüße,
P.S.: Sollten die Seiten Dir gefallen oder solltest Du Verbesserungsvorschläge haben, oder willst Du aus irgendeinem anderen Grund mit mir in Kontakt treten, dann schreibe mir einfach unter patentanwalt.riffel(at)gmail.com. Ich freue mich über jede Email!
Guten Tag!
Erst einmal Gratulation zum tollen Blog!
Wäre es ggf. möglich beispielhafte fertig vorformulierte Standardsatzblöcke als Formulierungshilfe für den D-Teil zu bekommen.
Ich selbst erstelle mir gerade derartige Vorlagen, wäre aber sehr glücklich wenn ich diese mit anderen Vorlagen ein wenig vergleichen könnte.
Besten Dank für die Hilfestellung!
Mario
Hallo Mario,
vielen Dank für das Lob.
Für den D-Teil habe ich damals nicht so viel mit vorformulierten Sätzen, sondern eher mit Checklisten, den Kley-Mindmaps, meinen handschriftlichen Unterlagen, die ich beim Lösen der DeltaPatents-D-Teil-Aufgaben erstellt hatte, und dem Kommentar gearbeitet.
Für ein paar wiederkehrende Punkte (Wiedereinsetzung, Weiterbehandlung, Übersetzungserfordernisse, G-Entscheidungen, etc.) habe ich aber auch gut lesbare Unterlagen in Word erstellt, die ich Dir gerne per Email zuschicke.
Viel Erfolg und Grüße,
Nico
Hallo Nico,
ich finde Deine Seite auch klasse!
Ich habe mir jetzt auch aus dem Musterlösungen ein paar Formulierungshilfen und Checklisten gebastelt. Ich würde sie auch gerne mit Deiner vergleichen…
Viele Grüße,
Jan
Hi Nico,
Wow, dass du die Zeit gefunden hast, so ein Blog zu schreiben, ist bewundernswert!
Ich bin der einzige in meiner Industriepatentabteilung, der sich auf die Prüfungen vorbereitet (meine Kollegen haben sie vor über 10 Jahren abgelegt) und so ein Blog ist echt nützlich, um zu verstehen, was bei der Prüfung und bei der Vorbereitung heutzutage wichtig ist.
Ich würde es auch sehr nützlich finden, wenn du mir diese Unterlagen schicken könntest! Wenn ich meine Unterlagen auch fertig habe kann ich sie dir auch schicken, damit du diese in Free Stuff hochladen kannst.
VG,
Thomas
Hallo Thomas,
eigentlich alles, was ich so noch habe, was nicht völlig hoffnungslos veraltet ist, befindet sich unter „Free Stuff“.
http://www.pass-the-eqe.com/free-stuff/
Besten Gruß,
Nico
Hallo Nico,
erstmal besten Dank für Deinen tollen Blog und die erklärenden Videos.
Nachdem ich die EQE wohl hauptsächlich im Selbststudium meistern werde, wollte ich Dir eine Frage stellen, die sich bei mir zum A-Teil aufgedrängt hat.
Ist Deine Empfehlung bei den unabhängigen Ansprüchen diese „Echt“ oder „Unecht“ zu schreiben, da zumindest in meiner Praxis oftmals zu Unechten unabhängigen Ansprüchen (also mit Rückbezug, z.B. Verfahren … nach einem der Ansprüche 1-12) gearbeitet wird.
Weiter wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir auch die Formulierungshilfen zu kommen lassen könntest.
Besten Dank und Grüße
Michael
Hallo Michael,
„unechte“ unabhängige Ansprüche müssen ja bekanntlich klar sein und der Regel 43 genügen. So kann ein Anspruch, der einfach lautet: „Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1“ wegen mangelnder Klarheit und wegen des Fehlens technischer Merkmale (Regel 43 (1)) beanstandet werden (siehe hierzu auch die Guidelines F-IV, 3.8).
Daher wäre ich mit solchen Ansprüchen in der Prüfungssituation vorsichtig und würde zumindest alle wichtigen technischen Merkmale nochmals einschließen, oder ganz auf „unechte“ unabhängige Ansprüche in der Prüfung verzichten.
Umgekehrt werden solche Anspruchs-Konstruktionen übrigens auch gerne mal im C-Teil eingesetzt, um die Prüflinge zu testen, ob sie zwischen abhängigen und unabhängigen Ansprüchen unterscheiden können und ob sie ihre Angriffe entsprechend richtig gestalten. Daher auch hier aufpassen…
Die Formulierungshilfen kommen später per Email.
Besten Gruß,
Nico