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Über Nico

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Bewertungspraxis bei der Vorprüfung

© Nico Riffel

© Nico Riffel

Die Vorprüfung hat in ihrer Ausgestaltung als Multiple-Choice-Aufgabe einige Besonderheiten, auf die ich hier eingehen will.

Gleich zu Beginn will ich nochmals einen großen Unterschied zwischen Vor- und Hauptprüfung erwähnen: Bei der Vorprüfung musst Du 70 von 100 Punkten erreichen um sie zu bestehen, während bei den Teilen der Hauptprüfung 50 Punkte (in Ausnahmefällen sogar 45 Punkte) ausreichen.

Wie erreicht man nun diese Punkte?

Wie Du inzwischen schon weißt, teilt sich die Vorprüfung in insgesamt 20 Fragen auf, die wiederum in 10 Rechtsfragen und 10 Fragen zum Thema Anspruchsgestaltung aufgeteilt sind.

Jede Frage ist jeweils in vier einzelne Aussagen unterteilt, bei denen es darum geht richtige und falsche Aussagen zu erkennen und entsprechend zu bewerten.

Die Punkte werden nun wie folgt vergeben:

  • Bei keiner oder einer richtigen Bewertung einer Aussage (innerhalb einer Frage): 0 Punkte
  • Bei zwei richtigen Bewertungen einer Aussage: 1 Punkt
  • Bei drei richtigen Bewertungen: 3 Punkte
  • Bei einer richtigen Bewertung aller vier Aussagen: 5 Punkte

Das heißt also, dass es nicht ausreicht immer nur drei von vier Bewertungen richtig zu haben, da dies nur 60 Punkte einbringen würde. Erst wenn man mindestens 5 Fragen vollständig richtig und die anderen 15 mit mindesten drei von vier richtigen Bewertungen beantwortet hat, erreicht man die notwendigen 70 Punkte.

Das bedeutet auch, dass man, wenn man eine Frage nicht oder völlig falsch beantwortet hat, schon ganze 5 Punkte verloren hat, die man nur mühsam wieder mittels der anderen Fragen ausgleichen kann. Ein Fehler, den man sich nicht allzu oft in der Prüfung leisten kann.

Beim Ausfüllen des Antwortblattes ist es wichtig, die Vorgaben der Prüfungskommission unbedingt einzuhalten:

  • Für jede Aussage  kann nur eine Antwort gegeben werden, entweder wahr oder falsch. Innerhalb einer Frage ist jede Aussage für sich und unabhängig von den anderen Aussagen zu beurteilen.
  • Wird eine Aussage weder als wahr noch als falsch oder aber als wahr und als falsch bezeichnet, so gilt dies nicht als korrekte Antwort und gibt (natürlich) keine Punkte. Dies bedeutet also, dass Du im Zweifelsfall lieber raten solltest bevor Du eine „leere“ Antwort abgibst. Auf diese Weise besteht immerhin eine 50:50-Chance 1-2 Punkte mehr zu sammeln (1 statt 0; 3 statt 1; oder gar 5 statt 3).
  • Um eine Aussage als wahr zu bezeichnen, ist der entsprechende Kreis für „wahr“ mit einem schwarzen mittelweichen HB Bleistift auszufüllen. Um eine Aussage als falsch zu bezeichnen, ist der entsprechende Kreis für „falsch“ mit einem schwarzen mittelweichen HB Bleistift auszufüllen.
  • Füllt ein Bewerber einen Kreis versehentlich ganz oder teilweise aus, so müssen die
    Markierungen in diesem Kreis unbedingt vollständig entfernt werden.
  • Es ist nicht möglich, Hinweise oder Bemerkungen an den Prüfer zu richten. Etwaige Angaben dieser Art werden nicht berücksichtigt.
Vorprüfung

Quelle: EPA-Seite (http://www.epo.org/learning-events/eqe/compendium/preexamination_de.html)

Wenn Du eine Aussage noch nicht bewerten willst, solltest Du die jeweilige Aussage mit Post-it-Streifen markieren, die Du nicht schon bearbeitet hast. So siehst Du genau welche Frage noch zu beantworten ist. Am Ende entfernst Du natürlich diese Streifen wieder.

Ungefähr so:

Des Weiteren solltest Du Dir natürlich für die Prüfung ein gutes Zeitmanagement zurecht legen.

Du hast vier Stunden für die gesamte Prüfung zur Verfügung, also durchschnittlich 12 Minuten pro Frage.

Allerdings halte ich den Zeitaufwand für die 10 Fragen des zweiten Teils für größer, als für die Fragen des ersten Teils. Daher würde ich an Deiner Stelle eher ca. 8 Minuten für die ersten zehn Fragen und ca. 14 Minuten für die zweite Hälfte einplanen. Außerdem würde ich ca. 10 Minuten für die Dokumente einplanen, die Du im Rahmen von Teil 2 ausgeteilt bekommst (Anmeldetext, Anspruchssätze und SdT-Dokumente).

Die letzten 5-10 Minuten solltest Du dann als Reserve für die Fragen, die Du am Ende noch nicht vollständig beantwortet hast, bzw. für den Abschlusscheck verwenden.

Nächster Beitrag:

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Die richtige Vorbereitung auf die Vorprüfung

Think-Positive

© Nico Riffel

Nachdem ich Dir schon die Grundlagen erklärt habe, wollen wir uns die Vorprüfung nun noch ein wenig detaillierter ansehen.

Die Vorprüfung ist in zwei Teile aufgeteilt: Rechtsfragen und Anspruchs-Analyse.

Teil 1: Rechtsfragen

In diesem Teil geht es – wie der Titel schon sagt – um das Lösen von Rechtsfragen.

Du solltest Dich daher bei der Vorbereitung auf den ersten Teil der Vorprüfung mit folgenden Themenkomplexen auseinandersetzen:

  • Rechtsfragen früh üben (alte Vorprüfungen, DI-Prüfungen, DeltaPatents, Fragen für die Kaffeepause vom EPA, etc.)
  • Erstellen einer Liste mit G-Entscheidungen (und anderen wichtigen T- und J-Entscheidungen)
  • Amtsblätter der letzten Jahre lesen
  • Studium der Richtlinien für Anmelder, Prüfungsrichtlinien, PCT-Newsletter, Durchführungsvorschriften zum EPÜ, Nationales Recht, „Case-law“-Buch
  • Studium des EPÜ und PCT (am besten mit einem guten Kommentar)
  • Durchführung der Vorprüfung unter „Realbedingungen“ (keine Ablenkung, 4 Stunden, keine unerlaubten Hilfsmittel)
  • Erstellen von Checklisten, Mindmaps oder anderen Zusammenfassungen für immer wiederkehrende Konzepte, wie z.B. Fristenberechnung, Gebühren, Wiedereinsetzung und Weiterbehandlung, etc. (hier sei auch auf die guten Mindmaps im Kley-Kommentar verwiesen)
  • EPÜ-Übergangsvorschriften
  • Auseinandersetzung mit den Verwaltungsvorschriften des EPA
  • Kosten und Fristen für PCT oder EPÜ-Anmeldungen
  • Studium der wichtigsten Formulare des EPA

Wenn Du zur Vorbereitung auf die Rechtsfragen die alten Vorprüfungen zu Rate ziehst, dann solltest Du nicht nur die Fragen (unter Realbedingungen) beantworten, sondern auch versuchen allgemeine Strukturen und wiederkehrende Themen zu identifizieren.

Wenn man die alten Prüfungen mit „offenen Augen“ analysiert, erkennt man, dass folgende Themen immer wiederkehren:

  • Übersetzungserfordernisse, Korrektur falscher Übersetzung
  • Inanspruchnahme von Prioritäten (Prioritätsfrist, Prioritätserklärung, etc.)
  • Voraussetzung für die Zuerkennung eines internationalen Anmeldedatums
  • Fragen rund um die Recherche
  • Konzepte der Neuheit, SdT und erfinderische Tätigkeit
  • Teilanmeldungen
  • Gebühren (z.B. für zusätzliche Ansprüche, zusätzliche Seiten, Jahresgebühren, etc.)
  • Einspruch, Beschwerde
  • Verfahrenssprache
  • Weiterbehandlung und Wiedereinsetzung
  • Fristenberechnung
  • Vertretung vor dem EPA

Möglicherweise ist zur Vorbereitung in diesem Zusammenhang auch der „Pre-examination online training course“ des EPA hilfreich (350 €, Achtung! Registrierungsfristen beachten!). Ich habe allerdings keine Erfahrung mit diesem Kurs.

Geeignete Literatur zur Bearbeitung dieser Themen kann man hier finden.

Teil 2: Anspruchsanalyse

Im Gegensatz zu Teil 1 musst Du bei Teil 2 die Lösungen in der Prüfung anhand von mehreren Dokumenten selbst „entwickeln“.

Du erhältst für Teil 2:

  • eine „Beschreibung der europäischen Patentanmeldung des Mandanten“ (inkl. zugehöriger Abbildungen)
  • vier „Stand der Technik“-Dokumente (inkl. zugehöriger Abbildungen) und
  • zwei bis drei Anspruchssätze.

Du erkennst allein an dieser Aufzählung, dass das relativ viel „Material“ ist, welches zu verdauen ist. Deshalb solltest Du ca. 20-30 Minuten zum Durchlesen dieser Dokumente einplanen.

Allerdings darfst Du Dich von der Fülle an Informationen nicht in die Irre führen lassen. Beim Durchlesen der Dokumente solltest Du Dich vor allem darauf konzentrieren, den allgemeinen Hintergrund zu verstehen und Dich (noch) nicht zu sehr durch die Details verwirren lassen.

Allerdings empfehle ich Dir etwaige Abbildungen zu beschriften. Dazu schreibst Du zu jedem Bezugszeichen das zugehörige Merkmal. Es ist auch sinnvoll die Fundstelle der Merkmalsbeschreibung ebenfalls in der Abbildung zu vermerken.

Ungefähr so:

Dies erlaubt es Dir später in der Prüfung schneller die Abbildung mit den Ansprüchen oder der Offenbarung in den Texten vergleichen zu können.

Wenn Du die Dokumente in dieser Weise durchgearbeitet hast, dann wendest Du Dich der eigentlichen Beantwortung der Fragen zu. Die Fragen, bzw. die dortigen Aussagen (statements) führen Dich dann detaillierter durch die Menge der Informationen.

Grundsätzlich kannst Du folgende Themengebiete erwarten, die in Teil 2 abgefragt werden:

  • Schutzbereich-Analyse und -Vergleich mit Ausführungsformen
  • Aufgabe-Lösungs-Ansatz: Nächsliegender SdT, Naheliegen, Objektives Problem
  • Anspruchskategorien
  • Freedom-to-Operate Analysen
  • Klarheit
  • (un)zulässige Erweiterung

Viele der Punkte wirst Du schon im Rahmen der Vorbereitung auf Teil 1 lernen, dennoch hilft es natürlich auch hier alte Vorprüfungen unter Realbedingungen zu lösen.

Du kannst auch gerne mein Schulungs-Video zu diesem Thema ansehen:

Viel Erfolg!

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Prüfungsorte

In dem heutigen Beitrag möchte ich gerne ein wenig mehr auf die Prüfungsorte eingehen.

Der Prüfungsort hat natürlich einen entscheidenden Einfluss auf die gesamte Prüfungsatmosphäre. Es kann einer erfolgreichen Prüfung kaum zuträglich sein, wenn z.B. die Anreise stressig ist, man keinen Parkplatz findet, es sehr kalt oder warm ist, oder der Platz am Tisch zu klein ist. Daher will ich hier die Erfahrungen und Berichte über die diversen Prüfungsorte sammeln und Dir so gut wie möglich wiedergeben.

Ich habe hier die Erfahrungsberichte aus den beiden „Surveys“ von 2014 und 2016 und meine eigenen Erfahrungen (ich selbst schrieb am M.O.C.) einfließen lassen.

Natürlich bin ich immer an Erfahrungen „aus erster Hand“ interessiert. Daher bist auch Du gefragt, zusätzliche Informationen zu den Prüfungsorten zur Verfügung zu stellen. Hinterlasse einfach einen Kommentar mittels des Kommentarfelds am Ende der Seite oder schicke mir eine Email. Ich freue mich über jeden Beitrag und Du hilfst damit auch Deinen Kollegen.

Häufige Themen bei der Prüfung

In der Regel ist die Erreichbarkeit und Beschilderung zu den Prüfungsräumen gut. Trotzdem sollte man sich je nach Prüfungsort früh die Frage stellen, ob man lieber mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist und wo man in der Nähe ein Hotel buchen kann. Auch beim Zugangs-Check (Zulassungsunterlagen und Ausweis nicht vergessen!) gibt es in der Regel nichts auszusetzen.

Anders sieht es schon beim zur Verfügung stehenden Platz aus, der von vielen immer wieder als „schlecht“ bezeichnet wird. Ein generelles Problem fast aller Prüfungsorte, da jedem Prüfling in der Regel nur ein Standardschreibtisch zur Verfügung steht und auch der Platz drumherum in der Regel nicht sehr groß ist. Die Prüfungsaufsicht erlaubt aus Gründen der Gleichbehandlung auch nicht, dass man die Nachbartische oder -Stühle benutzen darf wenn diese frei sind. Daher sollte man sich meine Tipps, die ich in meinem Beitrag „Ordnung auf dem Tisch“ vorstelle, sehr zu Herzen nehmen.

Ebenfalls ein wiederkehrendes Problem ist die Prüfungslautstärke. Wen das unvermeidliche Husten, „Papierkruscheln“ und sonstige übliche (und unübliche) Prüfungsgeräusche stören, der sollte sich früh angewöhnen seine Prüfungen mit Ohrenstopfen zu schreiben. Mir hat es sehr geholfen mich zu fokussieren. Manchen ist die Verwendung von Ohrenstopfen aber auch unangenehm, weil man manchmal das Rauschen des eigenen Bluts und den Herzschlag hören kann. Man sollte hier vorher verschiedene Stopfen durchprobieren, da es ganz unterschiedliche „Modelle“ gibt, z.B. aus Wachs und verschieden festen Schaumstoffmasterialien.

Die Toiletten sind ein weiteres Streitthema bei der EQE. Auch hier hängt der Zustand natürlich sowohl von der Gesamtzahl der Prüflinge, als auch dem Fortschritt der Prüfung ab. Letztlich versuchen die Organisatoren alles Menschenmögliche auch gegen Ende der Prüfung noch akzeptable Bedingungen anzubieten, aber es sind und bleiben eben „öffentliche Toiletten“ die durch häufige Benutzung nicht besser werden. Hinzu kommen mitunter lange Wege und unzureichende Anzahl, so dass man hier gehörig Zeit verlieren kann. Wenn möglich sollte man daher möglichst vorher im Hotel auf Toilette gehen und Toilettengänge in der Prüfung vermeiden.

Die Raumtemperatur wird ebenfalls immer wieder diskutiert. Da es unmöglich ist, für alle eine angenehme Raumtemperatur zur Verfügung zu stellen, wird es immer ein paar Prüflinge geben, denen der Raum zu warm oder zu kalt erscheint. Daher sollte man sich entsprechend vorbereiten: Wer oft friert, sollte einen Pullover, Halstuch oder ähnliches dabei haben, andere, denen es eher zu heiß ist, sollten darüber nachdenken zur Not nur im T-Shirt die Prüfung zu schreiben.

Auch die Lichtverhältnisse werden nicht immer als optimal beschrieben. Wer hier empfindlich ist, sollte sich evtl. eine kleine Leselampe zulegen.

Ebenfalls sollte man beachten, dass, je nach Prüfungsort und Sitzplatz nicht immer die Uhren gut zu sehen sind. Daher nochmals mein Hinweis, sich für die Prüfung eine analoge Armbanduhr zu besorgen.

Es scheint so zu sein, dass zumindest in Berlin und München (MOC) Möglichkeiten geschaffen wurden das Smartphone abzugeben und somit nicht im Hotel lassen zu müssen. In Stockholm wiederum wurden die Telefone in Umschläge verpackt. Auf den ersten Blick eine gute Idee, allerdings waren wohl nicht alle Telefone abgeschaltet und vibrierten und läuteten während der Prüfung. An anderen Orten, wie z.B. Bristol oder Paris, scheint dieses neue Verfahren jedoch noch nicht Anwendung zu finden. Ich würde daher im Zweifel mit dem Prüfungssekretariat abklären, wie die Regelung an Deinem Prüfungsort ist.

Nachfolgend habe ich die beiden Umfragen bezüglich der Aussagen zu den Prüfungsorten ausgewertet, die in 2014 und 2016 zur EQE durchgeführt wurden.

Highlights in 2016

Vorweg ein paar interessante Berichte von den verschiedenen Prüfungsorten.

Anscheinend gab es in Bristol keine Heizung, so dass die Prüflinge im kalten Wind und bei Temperaturen zwischen 10° – 14°C ihre Prüfung ablegen mussten. Manche berichteten, dass ihre Finger am Ende der Prüfung so steif gefroren waren, dass sie kaum die Papiere umblättern konnten. Hinzu kamen Lärmbelästigungen aufgrund der nur unzureichend abgetrennten Toilette und der Verwendung von mobilen Wänden. Schon in 2014 gab es an dem Raum in Bristol, der unter der Tribüne eines Fußballstadions (!) eingerichtet und anscheinend nur mit dem Taxi gut zu erreichen ist, viel auszusetzen. In 2016  ging der Preis für den schlimmsten Prüfungsort aufgrund der nun noch schlechteren Bedingungen unangefochten nach Bristol.

In Madrid fand parallel zur Prüfung ein Friseur-Seminar statt. Dies führte unter anderem dazu, dass sich auf der einzigen Toilette (die Herrentoilette war außer Betrieb) manche die Haare wuschen und färbten.

In Bern brachte eine Aufsichtsperson durch ihr lautes Verhalten (vibrierendes Handy, Gespräche mit dem Nachbarn, lautes Kaffeetrinken) die Prüflinge zur Weißglut.

In Helsinki hingegen sind die Prüflinge entweder bestens gelaunt oder es ist wirklich einer der besten Prüfungsorte an dem man die EQE schreiben kann. Die ohnehin schon guten Bewertungen haben dort allesamt nochmals zugelegt. Dennoch geht der Preis für den besten Prüfungsort nach Taastrup (Dänemark). Denn dort gibt es, neben einem guten Raum, auch noch nette Aufsichtspersonen, eine entspannte Prüfungsatmosphäre, Essen und Getränke umsonst (!) und ein gutes Umfeld mit guten, preiswerten Hotels.

Schneefall in München am M.O.C. sorgte für Verspätungen der U-Bahn und dafür dass zumindest die Prüfung für den D-Teil 8 Minuten später begann.

In Paris mussten sich die Prüflinge mit überfüllten Metros herumschlagen und ihr Prüfungsort lag in einer nicht sehr ansprechenden Gegend, die nicht unbedingt dem Sicherheitsempfinden aller Teilnehmer entsprach.

Es fällt übrigens auf, dass die Zahl der Antworten in 2016 gegenüber 2014 rückläufig ist. Das ist schade, denn langfristig kann sich nur etwas ändern bzw. verbessern, wenn die Kandidaten in ausreichender Anzahl Rückmeldung an das Prüfungssekretariat geben.

Berlin

Nach Berlin gehen in der Regel weniger Kandidaten als nach München, entsprechend „familiärer“ ist die Atmosphäre.

Kurzbewertung Situation in 2014 (46 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Befriedigend bis Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Befriedigend bis Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 85% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (und Veränderung) (42 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut bis Sehr gut (gegenüber 2014 verbessert)
  • Zugangscheck: Gut (unverändert)
  • Beleuchtung: Gut (leicht verschlechtert)
  • Platzangebot: Gut (leicht verbessert)
  • Akustik: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Toiletten: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 95% „ideal“ (verbessert).

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Gegen Ende der Prüfung war 2014 wohl recht verbrauchte Luft in dem Raum da die Belüftung ausgeschaltet werden musste.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Auch in 2016 beschwerten sich manche über verbrauchte Luft in dem Raum und schlechte Belüftung.
  • Anscheinend war es möglich in Berlin die elektronischen Geräte bei der Aufsicht abzugeben. Somit entfällt hier die lästige Frage „Wohin mit dem Smartphone?“ (Dennoch würde ich an Deiner Stelle vorher klären, ob diese Regelung in Deinem Prüfungsjahr immer noch gilt. Das gilt natürlich auch für alle anderen Prüfungsorte).
  • In Berlin ist anscheinend eine Kantine in der Nähe, die man z.B. für ein Mittagessen nutzen kann.
  • Anscheinend waren die Prüfungsräume schon früh zugänglich, so dass die Prüflinge früh ihre Bücher aufbauen und sich einen Kaffee in der nahen Cafeteria holen konnten.

Bern

Kurzbewertung Situation in 2014 (42 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung:Sehr gut
  • Zugangscheck: Sehr gut
  • Beleuchtung: Sehr gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 88% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (und Veränderung) (27 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Sehr gut (unverändert)
  • Zugangscheck: Sehr gut (unverändert)
  • Beleuchtung: Sehr gut (unverändert)
  • Platzangebot: Sehr gut (verbessert)
  • Akustik: Gut bis Sehr gut(verbessert)
  • Toiletten: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 97% „ideal“ (verbessert).

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Für einige war die Raumtemperatur am Anfang gut, am Ende zu kalt.
  • Beim Platzangebot pro Prüfling gingen die Meinungen weit auseinander, manche empfanden das Platzangebot als vollkommend ausreichend, andere beschwerten sich über viel zu wenig Platz.
  • Man sollte genügend Wasser zur Prüfung mitnehmen.
  • Es wird empfohlen den guten öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Es gab Beschwerden über eine Aufsichtsperson, die sich anscheinend nicht leise genug verhalten haben soll. (An dieser Stelle erneut mein Hinweis, dass Ohrenstopfen in der Prüfung hilfreich sind und die Konzentration fördern).
  • Die (Tages-)lichtverhältnisse und der Prüfungsraum wurden weitgehend gelobt.
  • Die Aufsichtspersonen waren in Teilen des Raumes nicht sehr deutlich zu hören.
  • Der Abstand zwischen den Reihen war nicht sehr groß, so dass sich manche Kandidaten durch andere Kandidaten gestört fühlten, die während der Prüfung vorbei gingen.

Bristol

Der Prüfungsort in Bristol ist, soweit ich es aus den Berichten erkennen konnte, ein Fußballstadion, bei der Raum unterhalb der Tribüne – mehr oder weniger gut – zu einem Prüfungsraum umfunktioniert wurde. Das Stadion scheint nicht sehr gut mit ÖPNV-Verkehrsmitteln erreichbar zu sein und auch innerhalb des Gebäudes gibt es Schwierigkeiten den Raum zu finden. Außerdem war es in 2016 empfindlich kalt in dem Raum.

Kurzbewertung Situation in 2014 (154 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Befriedigend
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 92% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (und Veränderung) (174 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut (verbessert)
  • Zugangscheck: Gut bis Sehr gut (leicht verbessert)
  • Beleuchtung: Befriedigend bis Gut (verschlechtert)
  • Platzangebot: Befriedigend bis Gut (verschlechtert)
  • Akustik: Schlecht bis Befriedigend (verschlechtert)
  • Toiletten: Befriedigend (verschlechtert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Sehr schlecht (stark verschlechtert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut (leicht verschlechtert)
  • Raumtemperatur: Für 99% „zu kalt“ (stark verschlechtert)

Individuelle Hinweise 2014:

  • In Bristol ist vor allem die schlechte Erreichbarkeit des Prüfungsortes (innerhalb eines Fußball-Stadions) aufgrund fehlender Anbindung an öffentlichen Nahverkehr ein Problem. Einige kamen per Taxi zum Prüfungsort. Auch Hotels oder Restaurants scheint es keine in der Nähe des Prüfungsortes gegeben zu haben, so dass man in Mittagspause zwischen A und B-Teil nicht zum Essen gehen konnte. Parkplätze waren allerdings zahlreich vorhanden.
  • Die Uhren in der Halle waren gut zu sehen.
  • Probleme gab es mit dem Trockner für die Hände in den Herrentoiletten, so dass man mit nassen Händen zum Tisch zurückkehrte.
  • Insgesamt waren wohl einige Beschwerden auch darauf zurückzuführen, dass 2014 die Prüfung an einem neuen Prüfungsort abgehalten wurde.
  • Manche hatte Probleme die Anweisungen des Prüfungsleiters zu verstehen.

Individuelle Hinweise 2016:

  • In 2016 empfanden fast alle Prüflinge die Temperatur im Raum viel zu kalt. Ein Prüfling fror trotz Ski-Jacke und mehreren Schichten Kleidung. Manche trugen sogar Handschuhe. Ein weiterer Prüfling gab an dass sein Thermometer 14,9 °C zeigte, ein anderer sprach sogar von 12,5 °C, einer sprach sogar von 10°C.
  • Die Toiletten waren nicht gut genug vom Prüfungsraum getrennt, so dass Geräusche, insbesondere die der Handtrockner, die Prüflinge störten.
  • Auch sonst war der Geräuschpegel in der Halle so hoch, dass manche Prüflinge Probleme hatten, die Aufsichtspersonen zu verstehen.
  • Es war wohl so, dass zur Abgrenzung des Prüfungsraumes mobile Wände eingesetzt wurden. Diese erfüllen zwar die Funktion eines Sichtschutzes, sind aber keine wirksame akustische Barriere. Somit wurde es zum Ende der Prüfung immer lauter, da sich anscheinend jenseits der Barriere Personen aufhielten, die sich lautstark verhielten.
  • An manchen Schreibtischen gab es sogar einen kalten Windzug, der so stark war, dass die Blätter vom Tisch geweht wurden.
  • Manche hatten erneut Probleme den Weg zum Prüfungsraum innerhalb des Gebäudes zu finden.
  • Nicht alle Kandidaten konnten die Uhren sehen.
  • Da von den Kandidaten verlangt wurde möglichst ohne Mobiltelefone zu erscheinen, war es schwierig nach der Prüfung ein Taxi zu rufen.

An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass offizielle Beschwerden zu den Prüfungsbedingungen innerhalb von 30 Minuten nach der Prüfung schriftlich bei der Prüfungsleitung eingereicht werden müssen.

Helsinki

Kurzbewertung Situation in 2014 (37 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut bis Sehr gut
  • Zugangscheck: Gut bis Sehr gut
  • Beleuchtung: Gut bis Sehr gut
  • Platzangebot: Gut bis Sehr gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 97% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (und Veränderung) (24 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Sehr gut (verbessert)
  • Zugangscheck: Sehr gut (verbessert)
  • Beleuchtung: Sehr gut (verbessert)
  • Platzangebot: Sehr gut (verbessert)
  • Akustik: Sehr gut (verbessert)
  • Toiletten: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 92% „ideal“ (leicht verschlechtert)

Kurzbewertung Situation in 2016 (und Veränderung):

  • In Helsinki gab es eigentlich so gut wie keine Beschwerden.
  • Ein paar Bohrgeräusche außerhalb des Gebäudes.

Individuelle Hinweise 2016:

  • Die Tische hatten zum Teil eine unterschiedliche Größe. Insgesamt wurden die Tische aber als groß genug empfunden.
  • Baustellengeräusche außerhalb des Gebäudes.

Madrid

Kurzbewertung Situation in 2014 (69 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Befriedigend
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 84% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (und Veränderung) (57 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut (unverändert)
  • Zugangscheck: Gut (unverändert)
  • Beleuchtung: Gut (unverändert)
  • Platzangebot: Gut (leicht verschlechtert)
  • Akustik: Gut (verbessert)
  • Toiletten: Gut (unverändert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Befriedigend bis Gut (leicht verschlechtert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut (leicht verschlechtert)
  • Raumtemperatur: Für 75% „ideal“ (leicht verschlechtert).

Individuelle Hinweise 2014:

  • Madrid wurden die schmalen Tische bemängelt. Diese waren so schmal, dass keine zwei DIN A4-Blätter übereinander auf den Tisch passten (!) Außerdem waren die Tische mit einer weichen Tischdecke eingedeckt, so dass man auf einer weichen Unterlage schreiben musste. Insgesamt war der Raum eher wie der Vortragsraum in einem Hotel, nicht wie ein Prüfungsraum eingerichtet: Getränkeflaschen am Tisch, schmale Tische, weiche Unterlage, etc.
  • Es war auch einigen Prüflingen (14%) zu warm.
  • Da die Räumlichkeiten nur über Treppen zu erreichen waren, mussten die Prüflinge ihre Unterlagen die Treppen hinauf tragen. Insbesondere bei Teil-D keine Freude.
  • Viele Prüflinge beschwerten sich auch über die Lautstärke während der Prüfung. Anscheinend wurden vor dem Gebäude laute Arbeiten durchgeführt.

Individuelle Hinweise 2016:

  • Manche beschwerten sich über Temperatur, Lichtverhältnisse und Platzangebot.
  • Da die Tische die Form von Konferenztischen haben (siehe auch 2014), so wie man sie z.B. in Vortragsräumen in Hotels findet, sind sie recht breit, aber nicht sehr tief. Daher kann man keine zwei DIN A4-Blätter übereinander legen, sondern nur nebeneinander. Schlecht, wenn man z.B. in Teil C viele Dokumente miteinander vergleichen muss.
  • Es befand sich nur eine kleine Uhr im Raum.
  • Parallel fand anscheinend im Gebäude ein „Friseur-Meeting“ statt. Da außerdem die Herrentoilette geschlossen war, gab es Leute, die in der Toilette ihre Haare wuschen und färbten.
  • Erneut (siehe 2014) wurde bemängelt, dass es keine Aufzüge gab und man die eigenen Unterlagen einige Treppen hinauftragen musste.
  • Erneut (siehe 2014) wurde die weiche Tischunterlage bemängelt, die das Schreiben auf den Prüfungspapieren erschwert.
  • Immerhin gab es Wasserflaschen für die Prüflinge. Allerdings wurde auch hier bemängelt, dass es Glasflaschen und keine Plastikflaschen waren (sic!).
  • Die Stühle wurden als zu fest empfunden.
  • Es wurde bemängelt, dass die Aufsichtspersonen keine Mikrophone hatten.

München – DPMA (31 befragte Prüflinge)

Die Prüfungsräume im DPMA kennt der eine oder andere Prüfling noch von seiner Kandidatenzeit in seiner Ausbildung als deutscher Patentanwalt. Insgesamt ist die Zahl der zugelassenen Prüflinge hier überschaubar, so dass alles „entspannter“ zugeht, als in den großen Prüfungsorten. Ich empfehle allerdings öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, da das Parken beim DPMA doch etwas schwierig bzw. in den umliegenden Parkhäusern teuer ist.

Kurzbewertung Situation in 2014 (31 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Sehr Gut
  • Zugangscheck: Sehr Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 94% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (24 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut (leicht verschlechtert)
  • Zugangscheck: Gut (leicht verschlechtert)
  • Beleuchtung: Gut bis Sehr gut (leicht verbessert)
  • Platzangebot: Befriedigend (verschlechtert)
  • Akustik: Gut (leicht verbessert)
  • Toiletten: Befriedigend bis Gut (leicht verschlechtert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut (leicht verschlechtert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 83% „ideal“ (leicht verschlechtert)

Individuelle Hinweise 2014:

  • Die Bedingungen im DPMA wurden durchgehend gelobt.
  • Es gab wohl ein paar Probleme mit den Jalousien. Da die Automatik nicht richtig funktionierte, wurden einige Prüflinge von der Sonne geblendet.
  • Eintritt in den Prüfungsraum wurde erst ca. 15 Minuten vor der Prüfung gewährt.

Individuelle Hinweise 2016:

  • In 2016 gab es nur sehr wenige zusätzliche Kommentare.
  • Der Tisch war manchen zu klein.
  • Im Vergleich zum MOC wurde positiv bemerkt, dass die geringere Zahl Menschen vorteilhaft sei.
  • Manche hätten sich bessere Hinweisschilder auf die Fahrstühle und das Stockwerk in dem die Prüfung stattfindet gewünscht.

Link zum DPMA in München.

München – M.O.C.

Das M.O.C. ist wohl der mit Abstand größte Prüfungsraum, den man sich für die EQE auswählen kann. Entsprechend hängen die meisten Probleme dort mit den vielen Menschen zusammen, die hier zusammenkommen. Ich persönlich habe aber die gute Erreichbarkeit mit dem Auto geschätzt. Da unter dem gesamte Zentrum eine Tiefgarage liegt, hat man keine Probleme einen Parkplatz zu finden. Aussteigen und mit dem Fahrstuhl hochfahren. Komfortabler geht es nicht. Allerdings ist der Spaß teuer: 10 € Parkgebühren pro Prüfungstag muss man schon rechnen (kann man aber steuerlich geltend machen: Quittung ausstellen lassen).

Schaut man sich die Umfragewerte an, so erkennt man, dass insgesamt das M.O.C. deutlich besser ist, als sein Ruf. Wenn Du dich also für ein anderes Prüfungszentrum beworben hast und dennoch zum M.O.C. eingeteilt wurdest, dann Kopf hoch, man kann auch hier eine gute Prüfung schreiben – sofern man ein paar einfache Regeln beachtet.

Kurzbewertung Situation in 2014 (490 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 87% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (367 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut (unverändert)
  • Zugangscheck: Gut (unverändert)
  • Beleuchtung: Gut (unverändert)
  • Platzangebot: Gut (unverändert)
  • Akustik: Gut (unverändert)
  • Toiletten: Gut (unverändert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut (unverändert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 83% „ideal“ (leicht verschlechtert).

Individuelle Hinweise 2014:

  • Die Luft in den Räumen wirkte stickig.
  • Fehlende Snacks wurden bemängelt.
  • Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist nicht optimal.
  • Tische wurden als zu klein angesehen.
  • Auch der Freiraum zwischen den Tischen wurde bemängelt.
  • Uhren waren schlecht zu sehen.
  • Teures Parkhaus.
  • Manchen war es zu kalt.
  • Die weiten Wege zur Toilette waren ein Problem.

Individuelle Hinweise 2016:

  • Für einen Prüfling waren die Tische zu hoch, so dass er eine Sitzerhöhung in den anderen Tagen nutze.
  • Die Toiletten wurden als zu wenige für so viele Prüflinge empfunden.
  • Das Platzangebot wurde zuweilen als zu gering bemängelt.
  • Die Uhren waren nicht von überall zu sehen.
  • Die Instruktoren waren nicht überall zu verstehen.
  • Manchen war es zu kalt.
  • Die Distanz zwischen M.O.C. und ÖPNV wurde als zu groß empfunden.
  • Einige wünschten sich ein zusätzliches Warnsignal 15  Minuten vor Schluss (Anstatt nur 5 Minuten vor Schluss).
  • Aufgrund schlechter Wetterbedingungen (es schneite) begann die Prüfung für den D-Teil 8 Minuten später. Manche bemängelnden die ungerade Zahl, da somit die Berechnung der zur Verfügung stehenden Zeit erschwert wurde. (Ein Tipp: Einfach die eigene Armbanduhr entsprechend verstellen und nach dieser Uhr arbeiten…)
  • Manche bedauernden, dass es keinen Kaffee oder Brötchen-Verkauf im Gebäude gab. (Es gab – zumindest zu meiner Zeit – aber mal einen Getränke-Automaten mit Softdrinks.)
  • Manche scheinen immer noch nicht das Verbot von „digitalen Uhren und Weckern“ verstanden zu haben. Verboten sind meines Wissens auch analoge Wecker, da befürchtet wird, dass hier eine Lärmbelästigung durch Ticken und/oder unabsichtlichen Alarm ausgelöst werden kann. Bei Tischuhren bin ich mir nicht sicher und man wird wohl der Auslegung der Aufsichtspersonen ausgeliefert sein. Ich denke aber eher nicht, weil den Aufsichtspersonen nicht zugemutet werden kann, alle größeren Uhren darauf zu kontrollieren, ob sie nun einfache Uhren oder eben doch Wecker sind. Gerade bei den 500 Teilnehmern im M.O.C. könnte dies schnell ausarten.
  • Manche verstanden auch nicht das Verbot Handys selbst im ausgeschalteten Zustand in der Jackentasche mitzuführen. Diese Teilnehmer vergessen aber, dass man schließlich die Toiletten während der Prüfung aufsuchen und etwas heimlich nachschlagen könnte, wenn das Verbot dahingehend abgemildert würde, dass das Telefon ausgeschaltet bleiben, aber mitgeführt werden darf. Außerdem wurde (ähnlich wie in Berlin) auch in München die Möglichkeit angeboten sein Handy in einem gesicherten Bereich abzulegen und man musste es daher nicht im Hotel lassen.
  • Manche empfanden die Stühle als unkomfortabel.
  • Die Erreichbarkeit mit dem Auto wurde gelobt, aber die hohen Kosten (ca. 10 €/Tag) beanstandet.
  • Es schneite in 2016 zur Zeit der Prüfung, was den Weg von der U-Bahn-Haltestelle zum M.O.C. erschwerte.
  • Außerdem hatte die U-Bahn am 29. Februar 2016 Verspätung (Tipp: Genügend Zeit einplanen!).
  • Ein Prüfling fühlte sich durch den Locher des Nachbarn gestört und empfahl Locher in der Prüfung zu verbieten. (Vielleicht muss ich bald meine Tipps diesbezüglich ändern…).

Link zum M.O.C. München.

Paris

Kurzbewertung Situation in 2014 (150 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Befriedigend bis Gut
  • Toiletten: Befriedigend
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 94% „ideal“.

Kurzbewertung Situation in 2016 (109 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut (unverändert)
  • Zugangscheck: Gut (unverändert)
  • Beleuchtung: Gut (unverändert)
  • Platzangebot: Gut (unverändert)
  • Akustik: Befriedigend bis Gut (unverändert)
  • Toiletten: Befriedigend (unverändert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut (unverändert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 94% „ideal“ (unverändert).

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Auch hier empfanden die Kandidaten die Tische als zu klein.
  • Die Erreichbarkeit des Gebäudes im Stadtteil St. Ouen (Rue Godillot) scheint vor allem aus dem Pariser Zentrum nicht leicht zu sein. Die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist anscheinend relativ schlecht und unzuverlässig. außerdem ist das Center nochmals 1 Kilometer von der Haltestelle entfernt. Selbst Pariser Prüflinge haben es vorgezogen, sich ein Hotel in St. Ouen zu nehmen.
  • Beklagt wurde mehrfach, dass vom Prüfungsort aus spielenden Kinder und andere Störgeräusche zu hören waren.
  • Außerdem gab es zu wenige Toiletten für die vielen Prüflinge.
  • Die Prüfungsleitung war schwer zu hören, da sie nicht die Mikrophone benutzte.
  • Auch die Uhren waren nicht für alle Prüflinge zu sehen.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Es gab erneut Beschwerden, dass der Raum mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht leicht zu erreichen ist. Der Prüfungsraum befindet sich, wie gesagt, in einem Vorort von Paris (im Stadtteil St. Ouen), der nicht zu den beliebtesten gehört. Einer der Prüflinge beschrieb die Situation so: „Es ist leichter Drogendealer zu finden, als anständige Restaurants.“
  • „Zu viele Menschen zur gleichen Zeit im gleichen Raum.“
  • Die Lichtverhältnisse waren nicht ideal. Es gab die Empfehlung eine (Lese-)Lampe mitzubringen.
  • Die Toiletten waren zu klein.
  • Die Uhren waren nicht gut zu sehen.

Rom

Kurzbewertung Situation in 2014 (92 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Befriedigend
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 82% „ideal“, für 17% zu kalt

Kurzbewertung Situation in 2016 (58 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Befriedigend (leicht verschlechtert)
  • Zugangscheck: Gut (unverändert)
  • Beleuchtung: Gut (unverändert)
  • Platzangebot: Gut (unverändert)
  • Akustik: Gut (leicht verschlechtert)
  • Toiletten: Befriedigend bis Gut (leicht verschlechtert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut (unverändert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (unverändert)
  • Raumtemperatur: Für 86% „ideal“ (leicht verbessert)

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Ähnlich wie in Madrid fehlten Aufzüge (Prüfung war im 3. Stock).
  • Anbindung an öffentlichen Nahverkehr nicht so ideal.
  • Laute Hintergrundgeräusche von Klimaanlage und Lampen.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Erneut wurden die fehlenden Aufzüge bemängelt.
  • Manchen war es immer noch zu kalt.
  • Die Toiletten waren manchen zu dreckig.
  • Der Raum wurde von manchen als zu groß für die wenigen Prüflinge empfunden. Allerdings war dadurch genug Platz für alle.
  • Es scheint keine „Erfrischungen“ (z.B. Getränke, etc.) gegeben zu haben.
  • Manche beschwerten sich über störende Geräusche, evtl. aus der Lautsprecheranlage.

Stockholm

Kurzbewertung Situation in 2014 (69 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 84% „ideal“, für manche zu warm (14%)

Kurzbewertung Situation in 2016 (60 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut (leicht verbessert)
  • Zugangscheck: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Beleuchtung: Gut (leicht verbessert)
  • Platzangebot: Gut (leicht verschlechtert)
  • Akustik: Gut (unverändert)
  • Toiletten: Gut (unverändert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut (unverändert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (verbessert)
  • Raumtemperatur: Für 95% „ideal“ (verbessert)

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Der Prüfungsort befindet sich im schwedischen Patentamt und ist daher leicht zu finden.
  • Die Lichtverhältnisse waren für manche nicht gut genug.
  • Manche hatten Schwierigkeiten die Uhren zu sehen.
  • Die Luft war verbraucht bzw. schlecht.
  • Weiter Weg zu den Toiletten.
  • Nur ein kleiner Aufzug.
  • Belüftungsgeräusche wurden als störend empfunden.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Es gab störende Außengeräusche, als auch Ventilatorgeräusche.
  • Manche Aufsichtspersonen waren sehr geizig mit dem Prüfungspapier und verweigerten den Prüflingen Nachschub.
  • Es gab im Raum ein störendes Blinklicht.
  • Die Aufsichtspersonen waren schwer zu verstehen.
  • Die Kaffeemaschinen wurden während der Prüfung gewartet, was einige Prüflinge ablenkte.
  • Ein Smartphone fing in der Prüfung an zu läuten. Anscheinend hatte man in Stockholm die Lösung gewählt, dass die Handys in Umschläge gepackt und im Raum aufbewahrt wurden. An sich eine gute Idee, allerdings waren manche Telefone nicht ausgeschaltet und vibrierten bzw. läuteten während der Prüfung.
  • Der ID-Check wurde anscheinend erst während der Prüfung durchgeführt, was einige Prüflinge störte.
  • Die Tische wurden als zu klein empfunden.
  • Es gibt anscheinend verschiedene Räume, in denen die Prüfung stattfindet. Im Raum „Canteen“ wurde die Beleuchtung als besser empfunden.
  • Die Luft war schlecht.

Taastrup

Kurzbewertung Situation in 2014 (41 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut
  • Zugangscheck: Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 93% „ideal“

Kurzbewertung Situation in 2016 (36 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Sehr gut (verbessert)
  • Zugangscheck: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Beleuchtung: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Platzangebot: Gut (ungefähr gleich)
  • Akustik: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Toiletten: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut bis Sehr gut (verbessert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Sehr gut (verbessert)
  • Raumtemperatur: Für 89% „ideal“ (leicht verschlechtert)

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Auch hier wurde der zu kleine Schreibtisch beanstandet.
  • Draußen gab es wohl Bauarbeiten, die die Prüfung störten.
  • Es wurden außerhalb des Prüfungszentrums Erfrischungen gereicht.
  • Das Verlassen des Gebäudes war nach Dienstschluss schwierig, da die Aufzüge der Gebäude nur mit Sicherheitskarten funktionierten.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Eine Aufsichtsperson war so unaufmerksam, dass ein Prüfling (in der ersten Reihe sitzend) erst durch Rufen auf sich aufmerksam machen musste.
  • Anscheinend ein sehr angenehmer Prüfungsort: Süßigkeiten, Früchte, Getränke und Wasser standen zur Verfügung.
  • Sehr entspannte Atmosphäre.
  • Gute Hotels in der Nähe.
  • Die Beleuchtung wurde bemängelt.
  • Für manche etwas kalt.

Den Haag (134 befragte Prüflinge)

Kurzbewertung Situation in 2014 (134 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Sehr Gut
  • Zugangscheck: Sehr Gut
  • Beleuchtung: Gut
  • Platzangebot: Gut
  • Akustik: Gut
  • Toiletten: Gut
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut bis Sehr gut
  • Raumtemperatur: Für 92% „ideal“

Kurzbewertung Situation in 2016 (105 Antworten):

  • Erreichbarkeit & Beschilderung: Gut bis Sehr gut (leicht verschlechtert)
  • Zugangscheck: Gut bis Sehr gut (leicht verschlechtert)
  • Beleuchtung: Gut (unverändert)
  • Platzangebot: Gut (leicht verschlechtert)
  • Akustik: Gut (nahezu unverändert)
  • Toiletten: Gut (unverändert)
  • Prüfungsraum insgesamt: Gut (leicht verschlechtert)
  • Auffindbarkeit des Raumes: Gut (leicht verschlechtert)
  • Raumtemperatur: Für 87% „ideal“ (leicht verschlechtert)

Individuelle Hinweise in 2014:

  • Die „familiäre“ Atmosphäre wurde gelobt.
  • Auch hier wurden die Tische von vielen als zu klein empfunden.

Individuelle Hinweise in 2016:

  • Manchen war es zu kalt.
  • Ein Prüfling fühlte sich durch einen Nachbarn gestört, der in der Prüfung anscheinend ziemlich hörbar M&Ms aß.
  • Der Raum wurde als zu klein empfunden.
  • Manche empfanden es als unfair, dass einige Reihen fast leer und andere voll besetzt waren.
  • Das Englisch der Aufsichtsperson war schlecht.
  • Durch die Umbauarbeiten am Gebäude war der Prüfungsraum nicht ganz so leicht zu finden.
  • Die Größe der Tische war anscheinend unterschiedlich. Die Tische am Rand waren größer als jene in der Mitte des Raumes.

Quellen:

Habt ihr Ergänzungen oder Änderungsvorschläge? Dann hinterlasst einfach einen Kommentar mittels des Kommentarfelds am Ende der Seite oder schickt mir eine Email. Ich freue mich über jeden Beitrag und ihr helft damit euren Kollegen enorm.

 

Kurse zur Vorbereitung auf die EQE

Es gibt eine ganze Zahl von Fortbildungskursen und Trainingsangeboten rund um die EQE. Auf diesen Seiten stelle ich einige von ihnen vor.

CEIPI-Kurse

Das sicherlich größte Kursangebot bietet das Centre d’Études Internationales de la Propriété Intellectuelle (kurz: CEIPI).

Mir sind folgende CEIPI-Angebote bekannt:

Der Basic-Kurs: Dieser Grundkurs soll sowohl zur Vorbereitung auf die europäische Eignungsprüfung dienen, als auch die Ausbildung im Beruf begleiten: Patentanwaltskandidaten sollten den Kurs so schnell wie möglich nach Beginn ihrer Tätigkeit in einer Kanzlei oder einer Firma aufnehmen. Der Kurs läuft über 2 Jahre und man kann auch erst im zweiten Jahr einsteigen.

Die CEIPI-Seminare sind kürzerer Natur: z.B. ein Wochenende oder eine Woche, die sich auf bestimmte Themenbereiche konzentrieren. Eine frühe Anmeldung ist zu empfehlen, da die Kurse schnell ausgebucht sind:

Hier sind vor allem die „Preparatory Seminars for the EQE“ hervor zu heben, die sich auf die Vorbereitung der einzelnen Teile konzentrieren. Ich habe diese Seminare für alle Teile besucht und muss sagen, dass sie sehr hilfreich waren. Allerdings sollte man schon gut vorbereitet in die Kurse gehen, da das Ziel hier eher „der letzte Feinschliff“ ist.

Darüber hinaus gibt es noch weitere, langjährige Kurse, die zu einem Diplom führen, über deren Nutzen ich aber nicht viele Informationen habe.

Fernuni-Hagen: Examinatorium Europaeum

Auch die Fernuniversität Hagen bietet inzwischen einen Vorbereitungskurs für die EQE an. Ich zitiere von der Seite der Universität:

Das Weiterbildungsstudium „Examinatorium Europaeum“ bereitet seine Teilnehmer nunmehr schon im fünften Jahr gezielt auf die anspruchsvolle Europäische Eignungsprüfung (EEP / EQE) vor. Eine Einschreibung als Student ist jeweils zum 15. Juni oder 15. Oktober eines Jahres möglich.

Das Studium kann an die persönlichen Anforderungen angepasst und modular belegt werden. Die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen „Einführung“, „A-Teil“ und „B-Teil“ ist nur bei Studiumsstart zum 15 Juni möglich. Bei Studiumsbeginn zum 15. Oktober entfallen die Präsenzveranstaltungen Einführung, A-Teil und B-Teil.

Das Kurt-Haertel-Institut kooperiert im Rahmen der Ausbildung mit einem renommierten Autoren-/Referentenstamm aus Patentanwaltschaft, Industrie und EPA.

Seit 2011 wird zudem im Rahmen des Studiengangs ein spezielles Vorprüfungsmodul im Hinblick auf die Vorprüfung zur Europäischen Eignungsprüfung (EEP) angeboten.

DeltaPatents-Kurs

Von DeltaPatents, die vor allem für ihr Übungsliteratur zur EQE bekannt sind, werden ebenfalls Kurse angeboten, die zwischen einem und bis zu 8 Tagen dauern können. Auch Lehrangebote, die über das ganze Jahr gehen, wurden inzwischen entwickelt. Die Preise bewegen sich im gleichen Rahmen wie die CEIPI-Kurse.

Michalski-Hüttermann-Seminar (zu finden auf deren News-Seite)

Erfrischend anders ist das Wochenend-Seminar der Kanzlei Michalski-Hüttermann in Düsseldorf. Ähnlich wie mein Blog, ist es einst aus den Prüfungssammlungen der dortigen Anwälte hervorgegangen und war ursprünglich als eine interne Schulung gedacht.

Mit der Zeit entwickelte es sich aber zu einem für jeden zugänglichen Seminar (übrigens kostenlos), welches inzwischen so gut besucht ist (früh buchen!), dass jedes Jahr zwei Termine á ca. 30 Personen angeboten werden.

Natürlich kann das Seminar in dem kurzen Zeitrahmen eines Wochendes nicht den „akademischen Anspruch“ eines CEIPI-Seminars erfüllen. So werden z.B. keine ausführlichen Übungsaufgaben bearbeitet.

Das Seminar fokussiert sich vielmehr auf die wichtigsten Tools und Techniken für Teil C und D, die bei der Prüfung den Unterschied zwischen 44 Punkten und komfortablen 60 Punkten ausmachen können.

Ein echter Geheimtipp also für alle, die sich schon gut vorbereitet glauben, aber noch einmal aus einer anderen Richtung die letzten „Praxis-Tipps“ zur EQE suchen oder einfach kontrollieren wollen, ob ihre Herangehensweise wirklich etwas taugt.

Mir hat das Seminar z.B. sehr geholfen meine Strategien für Teil C noch besser in den Griff zu bekommen (und am Ende erfolgreich zu bestehen).

EPA-Online-Kurs

Auch das EPA bietet inzwischen ein breite Palette von Online-Kursen zu verschiedenen Themen rund ums Patentrecht an. Diese sind gut, um sich in bestimmten Bereichen des Patentrechts Informationen anzueignen. Freilich sind die Kurse weit davon entfernt den gesamten Lernstoff, der bei der EQE verlangt wird, abzudecken. Die Online-Kurse sind allen zu empfehlen, die während ihrer Prüfungsvorbereitung mal ein wenig Abwechslung vom Medium Buch brauchen.

Für die Vorprüfung gibt es übrigens ein eigenes Kursprogramm hier zu finden.

EPI-Kurse

Auch das „Institute of Professional Representatives before the European Patent Office“ (kurz EPI) bietet eine eigene Kurspalette an. Nicht zuletzt die „Mock-EQEs“ sind hier sicherlich von Interesse.

Weitere Kurse (Wer hat hierzu Erfahrungsberichte? Bitte Email an patentanwalt.riffel(at)gmail.com):

Publikationen der Ämter und Organisationen

Folgende Publikationen vom Europäischen Patentamt und anderen „Ämtern und Organisationen“ finde ich für die Prüfung empfehlenswert:

a. Europäisches Patentübereinkommen – EPÜ

Das Europäische Patentübereinkommen, kurz EPÜ (engl. EPC) ist natürlich die Grundlage für die Prüfung. Du kennst es bestimmt schon aus Deinem beruflichen Alltag im Detail, daher will ich hierzu auch gar nicht viele Worte verlieren. Wichtig ist für die Prüfung, dass man natürlich die aktuellste Auflage des EPÜ besitzen sollte. Das EPÜ gibt es in verschiedenen Versionen:

  • Eine HTML-Version, die vor allem für die Praxis sehr interessant ist, weil man hier gut Artikel und Regeln nachschlagen kann und auch die Querverweise gut verlinkt sind. In der Prüfungsvorbereitung würde ich allerdings nicht hierauf zurückgreifen, da man hier keine eigenen Anmerkungen und Notizen einfügen kann und die Querverlinkungen natürlich das Auffinden des richtigen Rechtstextes sehr vereinfachen. Eine Hilfe, auf die man freilich in der Prüfung nicht zurückgreifen kann.
  • Eine PDF-Version, die man herunterladen und ausdrucken kann; und
  • eine gedruckte & gebundene Buchversion für derzeit 82 €.

Ich habe mich übrigens bei der Prüfung für die gebundene Version entschieden, da ich diese „am handlichsten“ fand. Man kann aber natürlich auch die PDF-Version herunterladen, ausdrucken und sich z.B. in einem Copyshop binden lassen.

b. Rechtsprechung der Beschwerdekammern des Europäischen Patentamts

Das „Case-Law“ Buch mit der Sammlung der Rechtsprechung der Beschwerdekammern des Europäischen Patentamts, ist ebenfalls eine wichtige Grundlage für die EQE. Gerade eher exotische Rechtsfragen lassen sich häufig nur vollständig mit Hilfe dieses Buches beantworten. Auch hier gilt natürlich, dass man die aktuellste Version besitzen sollte. Allerdings wird leider das Buch nicht so oft aktualisiert, wie es anhand der lebhaften Rechtsprechung der Beschwerdekammern nötig wäre. So stammt die derzeit (2015) neueste 7. Auflage aus dem Jahr 2013 und umfasst nur die Rechtsprechung bis Ende 2012. Die Lücke in der Rechtsprechung von 2012 bis heute muss man also mittels anderer Methoden schließen.

Auch das Rechtsprechungs-Buch („Case-Law“-Buch) gibt es in drei Versionen:

c. Der PCT-Vertrag (inklusive Regeln)

Da gerade im D-Teil die Fragen zum Patent Cooperation Treaty (kurz: PCT) immer mehr zunehmen, sollte man natürlich auch hiervon eine aktuelle Fassung besitzen.

Hier gibt es zwei Versionen:

d. Nationales Recht zum EPÜ

Das „Nationale Recht zum EPÜ“ ist eine wertvolle Übersicht über die rechtlichen Besonderheiten in den verschiedenen Mitgliedsstaaten.

  • Welche Übersetzungserfordernisse gelten wo?
  • Was ist die verbindliche Fassung einer europäischen Patentanmeldung oder eines europäischen Patents?
  • Was ist bei der Umwandlung der europäischen Patentanmeldung oder des europäischen Patents in nationale Patentanmeldungen zu beachten?
  • Welche nationalen Gebühren werden erhoben?

Alle diese Fragen und noch einige mehr werden übersichtlich im „Nationalen Recht zum EPÜ“ beantwortet. Für die EQE, insbesondere den D-Teil, ist das Buch daher eine wichtige Informationsquelle.

Auch hier gibt es mehrere Versionen:

e. Die PVÜ

Die „Paris Convention for the Protection of Industrial Property“ oder in deutsch die „Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums“ (kurz: PVÜ) ist bekanntlich eine weitere wichtige Säule in den Rechtsgrundlagen des gewerblichen Rechtsschutzes. Als einer der ältesten internationalen Verträge auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes ist die PVÜ die Gesetzesgrundlage auf die man sich immar wieder mal beziehen muss. Insbesondere Regelungen zur Priorität (Art. 4 PVÜ) und Inländerbehandlung (Art. 2 I PVÜ) spielen in der Prüfung häufig eine wichtige Rolle.

An dieser Stelle eine kleine Übungsfrage: Wie ist das rechtliche Verhältnis zwischen EPÜ und PVÜ und wo ist das geregelt? (Die Lösung ist hier nachzulesen.)

Es gibt eine PDF-Version der PVÜ (allerdings nur in Englisch).

f. Londoner Übereinkommen

Das „Übereinkommen über die Anwendung des Artikels 65 EPÜ“ kurz „Londoner Übereinkommen“ ist ein fakultatives Übereinkommen, das auf eine Senkung der Übersetzungskosten für europäische Patente abzielt. Die EPÜ-Vertragsstaaten, die das Übereinkommen ratifiziert haben oder ihm beigetreten sind, verpflichten sich, auf die Einreichung von Übersetzungen europäischer Patente ganz oder weitgehend zu verzichten.

Es gibt eine PDF-Version des Übereinkommens (Englisch).

g. Prüfungsrichtlinien des Europäischen Patentamts

Die Richtlinien für die Prüfung enthalten Anweisungen in Bezug auf die praktischen und verfahrenstechnischen Aspekte der Prüfung von europäischen Anmeldungen und Patenten nach dem Europäischen Patentübereinkommen und dessen Ausführungsordnung.

Sie sind die Grundlage für jeden EPA-Prüfer bei der Bearbeitung von Patentanmeldungen. Nach einer grundlegenden Reform bestehen die Richtlinien inzwischen aus folgenden Kapiteln:

  • Teil A: Richtlinien für die Formalprüfung
  • Teil B: Richtlinien für die Recherche
  • Teil C: Richtlinien für die verfahrensrechtlichen Aspekte der Sachprüfung
  • Teil D: Richtlinien für das Einspruchsverfahren und das Beschränkungs- bzw. Widerrufsverfahren
  • Teil E: Richtlinien für allgemeine Verfahrensfragen
  • Teil F: Die europäische Patentanmeldung
  • Teil G: Patentierbarkeit
  • Teil H: Änderungen und Berichtigungen

Man sieht, dass hiermit also eigentlich alle Teile des Anmeldeverfahrens, von der Einreichung bis zur Erteilung (und darüber hinaus) abgedeckt werden.

In der Prüfung, insbesondere in Teil D, kommt es immer wieder vor, dass sich einige Fragen sehr gut mit Hilfe der Richtlinien lösen lassen. Insbesondere, da diese an den wichtigen Stellen Querverweise auf die relevanten Artikel, Regeln, Entscheidungen und evtl. sogar Mitteilungen des Präsidenten enthalten.

Im Grunde kann man daher die Richtlinien wie eine aus Sicht des EPA kommentierte Fassung des EPÜ verstehen (inklusive ein paar Ausführungen zum PCT und nationalen Regelungen).

Auch die Richtlinien gibt es in verschiedenen Versionen:

Da die Richtlinien mit über 800 Seiten (!) sehr umfangreich sind, empfehle ich für die Prüfung die Richtlinien so auszudrucken, dass vier Blätter auf einer Druckseite ausgedruckt werden (also Adobe-Druckereinstellung: zwei Seiten pro Druckblatt und beidseitiger Druck, horizontale Seitenanordnung, Ausrichtung Hochformat, „an langer Kante spiegeln“). So verringert man die Zahl der Seiten auf ca. 200 und kann die Richtlinien z.B. in einem Copyshop binden lassen (man sollte hier auf eine haltbare Bindung Wert legen).

Auf diese Weise kann man die Richtlinien noch gut lesen (mit normalen Augen 😉 und hat sie in einem handlichen Format für die Prüfung parat.

Wenn man dann noch zumindest die Kapitel mittels beschrifteten breiteren Post-it Haftstreifen markiert, findet man auch in der Prüfung relativ schnell den gesuchten Abschnitt.

Weitere nützliche Referenzen sind:

Bücher und Kommentare

Die hier genannten Bücher und Kommentare sind nicht nur für die Prüfung, sondern häufig auch für das „echte“ Leben relevant, so dass sich die Anschaffung eigentlich immer lohnt.

a.
Bremi: The European Patent Convention

Tobias Bremi hat mit seinem Buch „The European Patent Convention …“ eine schöne Einleitung zum EPÜ-Patentverfahren geschrieben, welches sich gerade an Einsteiger und insbesondere an Prüflinge in der Vorbereitung auf die EQE richtet.

In einer angenehmen und leicht zu lesenden Sprache geht er in seinem Buch auf alle wichtigen Punkte des Verfahrens ein. Kontrollfragen am Ende der jeweiligen Kapitel erlauben es zu überprüfen, ob man auch wirklich alles verstanden hat und wo man eventuell sein Wissen noch nachbessern muss.

b. Trinks: PCT in der Praxis

Was „der Bremi“ für das EPÜ-Verfahren ist, ist „der Trinks“ für den PCT. Gerade da meiner Meinung nach der PCT deutlich komplexer aufgebaut ist als das EPÜ, besteht hier einfach eine großes Bedürfnis nach einer guten Einführung in den PCT. Ansonsten verliert man sich schnell im Gewirr der Referenzen und Querverweise.

Ole Trinks gelingt es mit seinem Buch den PCT verständlich zu machen (übrigens auf Deutsch!). Natürlich kann das Buch mit seinen rund 233 Seiten nicht alle Aspekte des PCT im Detail abdecken, aber es verhilft dem Leser zu einem guten Einstieg in die Materie.

Sprachlich ist das Buch zwar nicht ganz so flüssig zu lesen wie z.B. „der Bremi“, da es sich doch in weiten Teilen auf direkte Zitate der PCT-Artikel und -Regeln beschränkt, die von nur kurzen Kommentaren unterbrochen werden. Aber allein die Tatsache, dass hier die relevanten Regeln und Artikel thematisch sortiert zu finden sind, hilft einem – sowohl in der Prüfungsvorbereitung als auch in der Prüfung selbst – schneller die richtigen Antworten zu finden.

c. Gall: Die europäische Patentanmeldung und der PCT in Frage und Antwort

Günter Gall ergänzt meiner Meinung nach mit seinem Buch die beiden zuvor genannten Bücher ausgezeichnet. Der größte Unterschied zu den bisher genannten Büchern ist, dass er sein Buch konsequent auf in der Praxis immer wiederkehrende Fragen ausgerichtet hat.

In den verschiedenen Kapiteln führt Gall erst in das jeweilige Thema ein und stellt dann am Ende Fragen an den Leser, die im Buch dann an anderer Stelle ausführlich beantwortet werden. Mit dieser „eingebauten Lernkontrolle“ eignet sich das Buch natürlich bestens zur Vorbereitung auf die EQE (insbesondere für Teil D).

d. Visser: „The annotated European Patent Convention“

Derk Vissers „The annotated European Patent Convention“ ist wohl der international am häufigsten verwendete Kommentar bei Fragen rund um das EPÜ.

Dabei zitiert „der Visser“ alle relevanten Artikel, Regeln, Protokolle, etc. zum EPÜ, bringt sie in eine sinnvolle Ordnung und fügt an den passenden Stellen noch Erklärungen und Ergänzungen hinzu.

Somit wird auch deutlich was „der Visser“ kann und was nicht: Er kann nicht als echtes „Lehrbuch“ verwendet werden, welches man von Anfang bis Ende durcharbeitet. (Jedenfalls finde ich ein solches Vorgehen sehr beschwerlich).

Er eignet sich allerdings hervorragend als Nachschlagewerk, um zu einer spezifischen Fragestellung die richtige Antwort zu finden. Insbesondere in der Prüfung daher von großem Wert.

e.  Köllner: PCT-Handbuch: Texte – Zusammenhänge – Erläuterungen

Malte Köllners „PCT-Handbuch“ ist eine weitere Methode sich dem PCT anzunähern. Ähnlich wie „der Trinks“ oder „der Visser“ zitiert auch er alle relevanten PCT-Artikel, -Regeln und -Richtlinien, etc. und brignt sie in eine logische und sortierte Abfolge.

Malte Köllner beschreibt selbst in seinem Vorwort sein Buch sei kein Kommentar, sondern als eine Arbeitshilfe anzusehen.

Die Hauptaufgabe des Buches ist die Beantwortung einer konkreten Frage: Wo steht was im PCT?

Das ganze Buch ist auf diese Frage ausgerichtet: Ein gutes Inhaltsverzeichnis, ein alphabetisches Sachregister und zahlreiche Querverweise und Erläuterungen in kodensierter Form zeichnen „den Köllner“ aus.

Ich finde es auch positiv, dass man „dem Köllner“ immer noch ansieht, dass er einst als Skript für die EQE geschrieben wurde (was übrigens auch Einblick in die Detailtiefe gibt, mit der man sich auf die EQE vorbereiten sollte). Es steht eigentlich alles drin und verzichtet gleichtzeitig auf Überflüssiges.

Sein großer Vorteil gegenüber „dem Visser“ ist, dass auf Deutsch geschrieben ist. Klar, wir beherrschen alle auch Englisch, aber wenn man die Prüfung auf Deutsch ablegt, kann es von unschätzbarem Vorteil sein, wenn man direkt aus dem Buch den gesamten relevanten Artikel inklusive Regeln und sonstigen Verordnungen einfach abschreiben kann, während man beim Visser erst übersetzen muss (ganz schlecht bei Rechtstexten) oder parallel im mitgeführten PCT erst nach der deutschen Fassung suchen muss.

Im Vergleich zum „Trinks“ fällt auf, dass der Köllner trotz Verzicht auf Kommentare deutlich dicker ist. Ein klarer Hinweis auf die unterschiedliche Detailtiefe beider Bücher.

Kurz: Der Köllner ist ein sehr gutes Nachschlagewerk für den fortgeschrittenen Prüfling und eignet sich vor allem für die Endphase der Prüfungsvorbereitung und natürlich für die Prüfung selbst.

f. Kley-Kommentar zum EPÜ 2000 (inklusive Mindmaps)

© Mfh Verlag

© Mfh Verlag

Ein weiteres wichtiges Buch, sowohl für die Vorbereitung auf die Prüfung, als auch als Nachschlagewerk in der Prüfung selbst, stellt der Kommentar zum EPÜ 2000, auch bekannt als Kley-Kommentar  dar.

Er ist, glaube ich, der mit Abstand beste Kommentar zum EPÜ. Alle EPÜ-Artikel sind durch die entsprechenden Regeln, Entscheidungen, Mitteilungen, Richtlinien und Erläuterungen ergänzt, so dass man auf einen Blick alle relevanten Informationen zu dem Artikel sehen kann.

Außerdem wird der Kommentar durch Ergänzungslieferungen zweimal im Jahr aktualisert, was natürlich eine Garantie dafür ist, dass man auch in der Prüfung selbst neuere Entwicklungen der Rechtsprechung abgebildet findet.

Leider sind die Mind-Maps, die ich einst lobend erwähnt hatte, nicht mehr im Kommentar enthalten, da es zu schwierig war diese aktuell zu halten. Außerdem war ich immer ein Fan davon, sich selbst Mind-Maps zu Themengebieten zu erstellen, da man sich so noch viel besser an das Thema erinnert.

Ein kleiner Nachteil vom Kley-Kommentar ist, dass er in zwei Leitz-Ordnern geliefert wird, also kein gebundenes Buch darstellt. Dies ist aufgrund der vielen Ergänzungslieferungen technisch anders kaum lösbar. Leider verbrauchen die Ordner bei der Prüfung selbst viel zu viel Platz auf dem in der Regel viel zu kleinen Schreibtisch.

Ich empfehle daher sich eine Kopie des Ordners anzufertigen (natürlich nachdem man den Kommentar offiziell gekauft hat und nur für private Zwecke) und die Blätter dann im Copyshop mit einer festen Bindung zu versehen. Alternativ könnte man auch Jalema Abheftbügel oder ähnliche stabile, platzsparende Abheftsysteme nutzen.

Übrigens, und das ist wahrscheinlich vor allem für die fertigen Anwälte interessant, gibt es auch eine digitale Version des Kley-Kommentars. Zum Nachschlagen noch einfacher und dabei noch aktueller, da die digitale Version viermal im Jahr aktualisiert wird.

g. Schulte: Patentgesetz mit Europäischen Patentübereinkommen

„Der Schulte“ ist nach wie vor ein Standardkommentar zum Patentgesetz. Neben dem deutschen Patentrecht enthält er auch umfangreiche Abschnitte zum europäischen Patentrecht.

Ist der Kley-Kommentar eher darauf gerichtet schnell zu konkreten Fragestellungen die Lösung zu finden, ist der Ansatz „beim Schulte“ deutlich breiter angelegt. Wer sich mehr mit den Absichten des Gesetzgebers und den Hintergründen zu bestimmten Regelungen befassen will, der wird zum Schulte greifen.

Aber Vorsicht! Manchmal trennt meiner Meinung nach der Autor nicht immer sauber zwischen eigener und allgemein anerkannter Meinung. Außerdem trägt der Autor nach meinem Empfinden manchmal zu sehr die „deutsche Brille“ bei der Bewertung von patentrechtlichen Sachverhalten.

Ich habe „den Schulte“ übrigens zwar zur Prüfungsvorbereitung, aber nicht in der Prüfung selbst verwendet. Das liegt nicht am Buch, sondern eher in dem Umstand begründet, dass es in der Prüfung zu lange dauert, wenn man noch in einem Kommentar Details nachlesen muss. Hier eignet sich der Kley-Kommentar einfach besser.

h. Gruner & Großmann:  Verfahrenspraxis EPÜ und PCT

Copyright Heymanns Verlag

Das Buch „Verfahrenspraxis EPÜ und PCT“ ist eine Neuerscheinung, die seit dem 1. September 2016 erhältlich ist. Die Idee dieses Buches ist es dem Anwalt mittels Checklisten, Musterformulierungen, tabellarischen Übersichten und Praxistipps wichtige Hilfsmittel für die tägliche Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Behandelt werden in zahlreichen Kapiteln die Themen Anspruchssatz, Bescheidserwiderung, Einspruch, Übersicht zum EPÜ, Übersicht zum PCT, Übersicht zum Euro-PCT.

Das Buch ist kein Lehrbuch, sondern ist als ein schnelles Nachschlagewerk konzipiert. Somit eignet es sich gerade auch für die EQE, einerseits in der Vorbereitung, andererseits in der Prüfung selbst.

Ich muss sagen, dass mich das übersichtliche Design des Buches sehr angesprochen hat. So werden z.B. in tabellarischer Form die verschiedenen Anspruchskategorien vorgestellt und dem Leser auch gleich ein passender Mustertext an die Hand gegeben. Auf diese Art muss man nur noch wissen, welches Anspruchsformat zutrifft (z.B. zweite medizinische Indikation) und hat dann gleich die passende Formulierungshilfe vorliegen.

Der Aufgabe-Lösungs-Ansatz wird z.B. als Entscheidungsbaum dargestellt, so dass man auch hier schnell die wichtigsten Punkte für eine wirksame Argumentation identifizieren kann.

Hilfreich sind auch die Formulierungsvorschläge z.B. zum Verfassen eines Einspruchs, die sich eng an das annähern, was der Prüfling für Teil-C als eigene Formulierungshilfe ausarbeiten sollte.

Checklisten und eine Zusammenstellung der wichtigsten Artikel, Regeln und Rechtsprechungen zu einem Thema ergänzen das Buch.

Fazit: Ein schnelles, übersichtliches Nachschlagewerk, dass sich sowohl für den Patentanwalt im täglichen Geschäft als auch den Prüfling in seiner Vorbereitung auf die EQE eignet.

Das Buch lässt sich auch direkt von der Seite der Autoren bestellen. Übrigens bieten die Autoren auch eine „Fristenscheibe“ an, die Ihr euch mal ansehen könnt.

Weitere Bücher:

Einleitende Literatur

Wenn Du auf der Suche nach Büchern bist, die Dir Grundlagen vermitteln können, dann bist Du hier richtig.

a. Der Weg zum europäischen Patent – Leitfaden für Anmelder 1. Teil

Der Leitfaden für Anmelder ist eine Publikation des EPA, die eigentlich für patentrechtliche Laien gedacht ist. Allerdings kann man auch als Prüfling diesen Leitfaden als Einstiegsliteratur benutzen. Ich würde daher dieses Buch am Anfang der Prüfungsvorbereitung einmal durcharbeiten, um einen guten Überblick über die Verfahrensabläufe zu bekommen.

Für Einsteiger empfiehlt sich auch ein Blick in das eLearning-Modul des EPA. Dieses erklärt sehr schön den Weg zum Europäischen Patent Schritt für Schritt.

Natürlich ist es jedem selbst überlassen, ob er die Publikation auch zur Prüfung mitnehmen will, aber eigentlich sollte man spätestens in der Prüfung diese Informationen alle im Kopf oder zumindest auf entsprechenden Checklisten oder Mindmaps zusammengefasst haben, so dass man hier unnötigen Ballast sparen kann.

Es gibt auch hier verschiedene Versionen:

b. Der Weg zum europäischen Patent – Leitfaden für Anmelder 2. Teil – (EURO-PCT)

Neben der direkten Einreichung einer Neuanmeldung beim EPA gibt es natürlich auch den Weg über das PCT-Anmeldeverfahren (EURO-PCT). Dieser Weg ist in diesem Leitfaden beschrieben. Im Grunde gilt für diesen Leitfaden das Gleiche wie für den 1. Teil: Er ist besonders für Einsteiger von Interesse.

Es gibt auch hier verschiedene Versionen:

c. PCT-Leitfaden für Anmelder

Auch von der WIPO gibt es einen „Leitfaden“, der das PCT-Verfahren näher erklärt. Dieser ist allerdings sowohl aufgrund seines Umfangs als auch seines Inhalts schon etwas für Fortgeschrittene. Meines Erachtens richtet er sich eher an fertige Patentanwälte und ist für den rechtlichen Laien eigentlich nicht mehr zu verstehen. Dementsprechend sollte man sich erst im späteren Verlauf der Prüfungsvorbereitung mit diesem Leitfaden befassen (oder gleich auf einen guten Kommentar zum PCT zurückgreifen).

PDF-Versionen der PCT-Leitfaden zur nationalen und zur internationalen Phase finden sich hier.

d. Bremi: The European Patent Convention and Proceedings before the European Patent Office (EPC 2000)

Tobias Bremi hat mit seinem Buch „The European Patent Convention …“ eine schöne Einleitung zum EPÜ-Patentverfahren geschrieben, welches sich gerade an Einsteiger und insbesondere an Prüflinge in der Vorbereitung auf die EQE richtet.

In einer angenehmen und leicht zu lesenden Sprache geht er in seinem Buch auf alle wichtigen Punkte des Verfahrens ein. Kontrollfragen am Ende der jeweiligen Kapitel erlauben es zu überprüfen, ob man auch wirklich alles verstanden hat und wo man eventuell sein Wissen noch nachbessern muss.

e. Trinks: PCT in der Praxis

Was „der Bremi“ für das EPÜ-Verfahren ist, ist „der Trinks“ für den PCT. Gerade da meiner Meinung nach der PCT deutlich komplexer aufgebaut ist als das EPÜ, besteht hier einfach eine großes Bedürfnis nach einer guten Einführung in den PCT. Ansonsten verliert man sich schnell im Gewirr der Referenzen und Querverweise.

Ole Trinks gelingt es mit seinem Buch den PCT verständlich zu machen (übrigens auf Deutsch!). Natürlich kann das Buch mit seinen rund 233 Seiten nicht alle Aspekte des PCT im Detail abdecken, aber es verhilft dem Leser zu einem guten Einstieg in die Materie.

Sprachlich ist das Buch zwar nicht ganz so flüssig zu lesen wie z.B. „der Bremi“, da es sich doch in weiten Teilen auf direkte Zitate der PCT-Artikel und -Regeln beschränkt, die von nur kurzen Kommentaren unterbrochen werden. Aber allein die Tatsache, dass hier die relevanten Regeln und Artikel thematisch sortiert zu finden sind, hilft einem – sowohl in der Prüfungsvorbereitung als auch in der Prüfung selbst – schneller die richtigen Antworten zu finden.

Publikationen und Online-Quellen speziell für die EQE

Natürlich gibt es auch zahlreiche Publikationen, die speziell auf die EQE ausgerichtet sind. Und auch im Internet gibt es ein paar Anbieter, deren Seiten ich euch nicht vorenthalten will.

Publikationen für die EQE selbst

Publikationen von Wolters Kluwer, Heymanns Gewerblicher Rechtsschutz

Hinweis: Mir wurden die Bücher vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt, ich wurde aber bei meiner Bewertung des Buches in keiner Weise vom Verlag beeinflusst.

A-Book (Wäckerlin/Marsman)

How to draft claims and the introductory part of a European patent application and pass paper A of the European Qualifying Examination

Dieses Buch befasst sich, wie man schon aus dem Titel erkennt, mit dem A-Teil der EQE. Die neueste Auflage reagiert hierbei auf die neuesten Prüfungsänderungen in diesem Teil. 

Der Ansatz zur Lösung des Teils A ist sehr detailliert und nutzt unter anderem Tabellen-artige Auflistungen der Merkmale, um die letztlich unterschiedlichen Merkmale zwischen Erfindung und SdT-Dokumenten zu identifizieren. Dieser Ansatz ist für das Verständnis des Aufbaus von Teil A-Aufgaben hilfreich, an manchen stellen aber bisweilen etwas zu ausführlich, so dass der Prüfling in der Prüfung selbst Zeitprobleme bekommen dürfte, sollte er diesen Ansatz 1:1 in der Prüfung umsetzen wollen.

Fazit: Ein umfangreiches Werk, dass sich gerade an den Einsteiger richtet und detailreich auf die verschiedenen Aspekte eingeht, die bei Teil A zu beachten sind. Wer allerdings in der Prüfung die Zeit nicht aus den Augen verlieren will, wird die beschriebenen Techniken anpassen müssen (und z.B. meine schnelleren Ansätze wählen ;-).  

C-Book (Chandler/Meinders)

How to write a successful opposition and pass paper C of the European Qualifying Examination.

Das „C-Book“ ist inzwischen in der sechsten Auflage erhältlich und seit der ersten Auflage kontinuierlich verbessert worden. Die neueste Edition fokussiert insbesondere auf drei Aspekte, die sich bei Befragungen von „Re-Sittern“ als besonders problematisch im Umgang mit Teil C herausgestellt haben: Ausreichender Detailgrad um nicht unnötig Punkte auszulassen, gutes Zeitmanagement und Schwerpunkt auf die Argumentation bzgl. erfinderischer Tätigkeit.

Also genau die Punkte auf die auch ich in meinem Blog Bezug nehme.

Hierzu werden verschiedene Methoden erläutert und angewandt: Vor allem der so genannte Matrix-Ansatz und eine Variante des „Analyse-Bogens“. Nach der Vorstellung und Übung der verschiedenen Methoden folgen die Kapitel, die sich mit spezifischen, wiederkehrenden Fallkonstellationen befassen, z.B. die Prioritäten der Ansprüche, Interpretation der Ansprüche, Bewertung des Standes der Technik, erfinderische Tätigkeit, Erweiterungen, Zahlenbereiche, etc. Abgeschlossen wird das Buch mit einem Kapitel, welches über die häufigsten Fehler und Fallstricke reflektiert.

Fazit: Insgesamt also ein sehr umfangreiches Werk für die Vorbereitung auf den C-Teil der EQE. Wichtig ist allerdings auch hier der Transfer der theoretischen Überlegungen in „Echtzeit-Anwendung“, also die Anwendung der diversen Methoden unter Realbedingungen, z.B. beim Lösen von Überungsaufgaben ohne Hilfsmittel und unter der echten Zeitbeschränkung, um die Methode zu identifizieren, die einem persönlich am besten liegt und unter den gegebenen Prüfungsbedingungen zu den besten Ergebnissen führt.

D-Book (Rudge)

How to answer legal opinions, draft legal opinions and pass Paper D of the European Qualifying Examination.  

Das D-Book ist in drei Teile aufgeteilt: Teil A umfasst allgemeine Hinweise zum Teil D und wie man sich am besten darauf vorbereitet. Anhand einiger Beispiele kann man einen Eindruck über die Tiefe der Fragen erlangen. Die Teile B und C befassen sich mit den relevanten Gesetzestexten und Entscheidungen unter dem EPÜ bzw. dem PCT. Dabei hat man sich an den „Lebensphasen“ der Patentanmeldung und des Patents orientiert, um dem ganzen eine logische Struktur zu geben. In der nun siebten Auflage von 2019 sollten alle Angaben auch vergleichsweise aktuell sein.

Fazit: Das D-Book ist das dickste (490 Seiten) der drei Bücher aus der Reihe. Ich halte es für nahezu ideal, um sich auf die Fragen des D-Teils vorzubereiten, allerdings sollte man es nicht als einzige Vorbereitungsquelle nutzen, sondern eher als ein Verzeichnis der Problemstellungen ansehen, die dem Prüfling im D-Teil begegnen können.

Was meine ich damit?

Nun, wie die meisten Prüfungsunterlagen wurde es anhand vergangener Prüfungen zusammengestellt und befasst sich daher primär mit Lösungen der darin vorhandenen Problemstellungen. Wenn man sich aber auch „auf die Zukunft gerichtet“ vorbereiten will, dann sollte man sich die Zeit nehmen, anhand der im D-Book gelisteten Entscheidungen und Problemfelder, die Punkte nochmals in der „Primärliteratur“ nachzulesen. So ist z.B. zwar das Lesen einer gesamten G-Entscheidung aufwändiger, als nur das Lesen der Headnote oder einer kurzen Zusammenfassung, gleichzeitig erarbeitet man sich aber ein besseres Verständnis der Erwägungsgründe und der Entwicklung der Entscheidung, welches auch beim Lösen neuer Probleme helfen kann. 

Weitere Büchertipps:

Online-Quellen